Hedem ist eine kleiner Ort, gelegen im nordöstlichen Teil der Stadt Preußisch Oldendorf. Die genaue geographische Lage ist 52° 20′ 29.296 N (nördlicher Breite) und 8° 32′ 23.757 E (östlicher Länge). Damit liegt Hedem ungefähr auf einer Höhe mit Braunschweig, Berlin Potsdam, Warschau, Leicester in England oder St. Anthony in Kanada.
Bis 1972 gehörte Hedem zum Alten Amt Alswede. Noch heute ist die alte Verbindung zu Espelkamp an zwei unterschiedlichen Telefonanaschlüssen zu erkennen. Während die „Hedemer Masch“ und das „Hedemer Holz“ durch die Vorwahl 05742 zu erreichen sind, wird bei den Häusern ab der „Siedlung“ bis hin zum „Hedemer Bruch“ die Vorwahl 05743 für „Espelkamp-Gestringen“ gewählt.
Die Einwohnerzahl von Hedem schwankte in den letzten 100 Jahren. 1905 gab es 471 Einwohner. Zur Jahrtausendwende hatte Hedem die höchste Einwohnerzahl von 828. Heute liegt die Einwohnerzahl knapp unter 600.
Hedem hat eine Fläche von 7,24 km².
Große Aue und Kanal
Das Dorfbild von Hedem wird heute von zwei Wasserlinien geprägt. Die Große Aue zieht sich von Süden nach Norden durch die Ortschaft. Sie erreicht im Süden hinter Bad Holzhausen die „Hedemer Masch“, durchfließt das „Hedemer Holz“, an der „Siedlung“ vorbei ins „Hedemer Dorf“. Dort speist sie den Schlossgraben von Hollwinkel, das sich heute im Privatbesitz der Familie von der Horst befindet. Im nördlichen Teil vom „Hedemer Bruch“ durchquert die Große Aue die Ellerburger Wiesen, die seit 1989 mit einer Größe von 87 ha Naturschutzgebiet sind, und verlässt dann den Ort in Richtung Fiestel. In ihrem Verlauf stößt die Große Aue auf den Mittellandkanal. Wie bei allen Gewässern, die den Mittellandkanal kreuzen, sorgt ein künstlicher Tunnel dafür, dass der Flusslauf seinen Weg nehmen kann.
Seit seiner Bewässerung prägt der Mittellandkanal das Leben in Hedem. Heute ist er ein Nah- und Freizeiterholungsgebiet, das von vielen Anwohnern gerne genutzt wird. Dabei begann die Hedemer Geschichte des Kanals eher ungünstig. Ein Jahr nachdem die künstliche Wasserstraße im Winter 1914 fertig gestellt und bewässert wurde, gab es am 2. Weihnachtstag 1915 einen Dammbruch. Durch langandauernde Regenfälle war der Druck auf die Kanalwände so sehr gestiegen, dass ein zunächst kleiner Riss zu einer Überschwemmung bis zum alten Dorfkern führte. Das Wasser strömte auf die südlichen, gut zwei Meter tiefer gelegenen Felder bis hin zu den ersten Häusern. „Das Vieh der Anwohner stand bis zum Halse im Wasser“, heißt es in einer Chronik. Eine Fläche von 400 x 600 Metern füllte sich schnell mit Wasser und einige Häuser waren durch die austretenden Wassermassen bedroht. Ein Bote wurde zum Weihnachtsgottesdienst in die Alsweder Kirche gesandt und Pfarrer Voß schickte die Männer auf direktem Wege nach Hause, um Haus und Hof zu schützen. Um das Loch zu stopfen, musste die Wasserhöhe von 2,40 auf 1,50 gesenkt werden, so dass der Kanal bis zum 10. Januar 1916 nicht befahrbar war. Erste Hilfe leisteten vor allem die örtlichen „Mannschaften“ und freiwillige Helfer.